Homosexualität

Es gibt keine homosexuellen Menschen! Bevor der geneigte Leser nach dieser steilen These direkt eine Meldestelle für "Queerfeindlichkeit" kontaktiert, sollten die nachfolgenden Erklärungen beachtet werden:

Sexualität beschreibt das Vorhandensein unterschiedlicher Geschlechter innerhalb einer Art, die mittels Geschlechtszellenkopulation (Sex) eine Neukombination der DNA ermöglichen. Diese Heterogenität bei der Fusion der Geschlechts- bzw. Sexualzellen kann als Heterosex bezeichnet werden. Die Spezies Mensch kann sich nur gegengeschlechtlich (heterosexuell) fortpflanzen. Es gibt demnach abseits der Heterosexualität keine andere Form von Sexualität bei der Biospezies Homo sapiens.

Folgerichtig gibt es keine Homosexualität beim Menschen. Wenn zwei gleichgeschlechtliche Personen ein sinnliches Verlangen nach gegenseitiger Liebe empfinden, handelt es sich um Homoerotik (abgeleitet vom griechischen Gott des sinnlichen Verlangens "Eros"). Erotische Handlungen von gleichgeschlechtlichen Partnern werden niemals zu einer Geschlechtszellenkopulation führen. Eine homoerotisch veranlagte Person benötigt für einen erfolgreichen Sex-Akt zwangsläufig einen gegengeschlechtlichen Partner und sei es bloß als Geschlechtszellenspender zum Zwecke einer assistierten Reproduktion.

Bereits der Arzt und Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld (1868-1935) diskutierte den Begriff "Homosexualität" kritisch in seinem Werk "Die Homosexualität des Mannes und des Weibes" (1914) [1]. "Homosexualität" setzt sich zusammen aus dem griechischen Teil "homo" für "gleich" und dem lateinischen Teil "Sexualität". Diese griechisch-lateinische Kombination ist laut Hirschfeld missverständlich, da "homo" im Lateinischen "Mensch" bedeutet:

"Vielfach wird die erste Hälfte des Wortes homosexuell infolge seiner fehlerhaften Schreibweise überhaupt mißverstanden, viele glauben sie statt auf das griechische ὁμος oder ὅμοιος = gleich, auf lateinisch homo = der Mensch, zurückführen zu müssen."

Somit ist die griechisch-griechische Wortkombination "Homoerotik" für gleichgeschlechtliche Liebe nicht nur aus sexualbiologischer Sicht sinnvoll, sondern auch aus etymologischer Sicht.

Abseits des Menschen kann echte Homosexualität aber beobachtet werden. So konnten Forscher des Indian Institute of Vegetable Research bei der zweihäusigen (getrenntgeschlechtlichen) Gacfrucht (Momordica cochinchinensis) mittels Sprühanwendungen von Silbernitrat die Herausbildung von zwittrigen Blüten an weiblichen Pflanzen induzieren [2]. Die Pollen dieser genetisch weiblichen Pflanzen konnten die Fruchtknoten von anderen weiblichen Pflanzen bestäuben, wodurch ausschließlich weiblichen Nachkommen produziert wurden und der Ertrag gesteigert werden konnte. In diesem Kreuzungsversuch sind somit die Geschlechtszellen zweier weiblicher Individuen miteinander verschmolzen, was die biologische Definition von Homosexualität erfüllt. Wobei man hier kritisch anmerken kann, dass es sich auf zellularer Ebene der Syngamie ebenfalls um einen Hetero-Sex-Akt handelt.

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Quellen

[1] Hirschfeld, Magnus: Die Homosexualität des Mannes und des Weibes; Band 3 von: Iwan Bloch (Hrsg.): "Handbuch der gesamten Sexualwissenschaft in Einzeldarstellungen", erschienen bei Louis Marcus, Berlin (1914)

[2] Sanwal, S.K., Kozak, M., Kumar, S. et al. Yield improvement through female homosexual hybrids and sex genetics of sweet gourd (Momordica cochinchinensis Spreng.). Acta Physiol Plant 33, 1991–1996 (2011). https://doi.org/10.1007/s11738-010-0693-5

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